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[ 24.01.2009 ]
1. Strausberger Freundschaftsturnier
Der Sport lebt letztlich auch mit Überraschungen. Beim vor Kurzem stattgefundenen 1. Strausberger Freundschaftsturnier für die jungen Königsjäger bis zwölf Jahre waren jedenfalls davon einige zu erleben. Nicht die erfolgsverwöhnten Mädchen und Jungen des SV Motor Eberswalde setzten nämlich die Akzente, sondern die Gastgeber vom KSC. So konnte Toni Bohnsack, der in seiner Leistungsgruppe Platz 2 hinter dem klaren Favoriten Davy Tesch aus der Waldstadt belegte, als Erster aus seiner Trainingsgruppe die DWZ-Grenze von 1100 überbieten und ist nun mit 1132 Punkten registriert. Paul Fengler nahm stolz nach seinem ersten Turniergewinn verdientermaßen seinen ersten Siegerpokal in Empfang.

Und doch sollten die beiden von einem aus ihrer Mitte noch überboten werden. Johannes Trotzke brachte das Kunststück fertig, sowohl sein Turnier zu gewinnen als auch den Preis für den Spieler mit dem größten Leistungszuwachs zu erkämpfen. Und das im wahrsten Sinn des Wortes.

Als er die erste von insgesamt fünf Partien gegen den Eberswalder Maximilian Maetzkow gewonnen und sich damit für seine unglückliche Niederlage bei den Regionaleinzelmeisterschaften revanchierte hatte, begann er unerklärlicherweise zu „flattern“. Ein glückliches Remis gegen die amtierende Landesmeisterin U10 Frederike Falk, folgte zum Abschluss des ersten Wettkampftages eine Klatsche gegen seinen zwei Jahre älteren Teamkameraden Moritz Petersen, der die Strausberger in der Altersklasse U12 bei den diesjährigen Landeseinzelmeisterschaften vertritt.

Doch der Neunjährige, der seit gut einem Jahr in der leistungsorientierten KSC-Kindergruppe trainiert, bewies am zweiten Tag, zu welcher Steigerung er fähig ist. Zunächst bezwang Johannes, dessen größter persönlicher Erfolg bisher Platz fünf bei den Regionaleinzelmeisterschaften Ost in der Altersklasse U10 war, mit Moritz Adam einen weiteren Jungen aus seiner Mannschaft. Zum Abschluss wartete dann eine echte Herausforderung. Seinem Gegner Martin Windschügl aus Eberswalde, der bis dahin eine fast 100 Punkte bessere DWZ vorweisen konnte, hätte bereits ein Remis zum Turniersieg genügt. Nicht aber dem Schüler der Freien Schule Strausberg, der gern Schach spielt, „weil man sehr viel überlegen muss.“

Mit den schwarzen Steinen brachte er seine geliebte Französische Verteidigung aufs Brett, griff beherzt seinen Kontrahenten an – und setzte ihn schließlich nach einer tückischen Falle nach gerade einmal 15 Zügen matt. Die Freude von Johannes nach diesem tollen Sieg war gewaltig, zumal er ihm, der außer Schach gern Fußball spielt und fleißig Klavier übt, quasi auf der Ziellinie auch den Pokal für die beste Einzelleistung aller 18 Teilnehmer gemessen am DWZ-Zuwachs einbrachte. 142 Zähler konnte er zulegen und sich damit auf 1061 steigern.

Und doch war das an jenem Sonntag noch nicht die Krönung für „Johannes im Glück“. Am gleichen Abend erhielt er einen überraschenden Telefonanruf von seinem Trainer, der ihm die Nachricht überbrachte, dass er nachträglich für die eine Woche später in Wandlitz stattfindenden Landeseinzelmeisterschaften (3. bis 7. Februar) nominiert wurde. Dort wird er nun mit seinem Freund Alan-Ari Hübner gemeinsam in der Altersklasse U10 starten und sicherlich erneut beweisen wollen, dass die Strausberger Jungen noch für so manche Überraschung gut sind...

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