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[ 30.10.2018 ]
Am Ende gab es einen verdienten 5:3-Erfolg
Nach Platz 4 in der zurückliegenden Spielzeit hatten die Mitglieder der Abteilung Schach auf ihrer Jahresversammlung am 16. Mai kämpferisch das sportliche Ziel für die Saison 2018/19 verkündet: Aufstieg aus der Regionalliga Ost in die Landesklasse! Für die KSC- Königsjäger schien das zu diesem Zeitpunkt keineswegs unrealistisch zu sein.

Neben Neuzugang Paul Benjamin Schulz sollte bei dieser Mission Anton Mras eine wichtige Rolle spielen. Er war mit gerade zehn Jahren der Jüngste im Aufgebot der Strausberger, hatte sich aber seit seinem Eintritt in den Verein im Herbst 2017 sportlich sehr gut entwickelt. So nahm er an den Nachwuchs-Landesmeisterschaften teil 2018 , wo er Sechster wurde. Beim Finale der Deutschen Schach-Amateur-Meisterschaften in Leipzig [31. Mai bis 2. Juni] belegte der Junge, der in der Setzrangliste 20. war In der Gruppe G [ bis DWZ 1200], einen hervorragenden Platz 4, punktgleich mit dem dem Drittplatzierten. Antons Abschneiden ist fraglos der bisher größte Erfolg eines Strausberger Nachwuchs-Schachspielers seit der Wiedervereinigung, zumal er sich im U12-Team des SV Glück Auf Rüdersdorf auch seinen ersten Landesmeistertitel holte.

Diese erfolgreiche Gastspielgenehmigung war fraglos für ihn eine sehr gute Option und dürfte Anton auch für die Punktspiele in der Regionalliga motiviert haben, zumal sein Team ihm mindestens Brett 7 garantiert hatte.

Doch es sollte anders kommen. Die Verantwortlichen in Rüdersdorf bedrängten Anton Vater massiv Gastspiel kam nicht infrage, und wenn bis 30. Juni der Vereinswechsel nicht vollzogen würde, könnte er auch nicht mehr in einer leistungsorientierten Trainingsgruppe mitmachen. Als Gegenleistung wurde Rekord Mars ein Stammplatz für seinen Sohn in der Zweiten Mannschaft von Glück Auf fest zugesichert. Ich möchte dieses „Aktion“, bei der sowohl der Abteilungsleiter Andreas Völschow als auch Mannschaftskapitän Frank Degebrodt sowie die Leiterin der Kindergruppe Ines Salisch entweder außen vor waren oder aber massiv unter Druck gesetzt wurden, nicht weiter kommentieren, Fakt ist aber, dass die Rüdersdorfer Zusage von Abteilungsleiter Jörg Zähler nicht eingehalten wurde, sondern Anton an Brett 12 gemeldet wurde, sodass er erst ein Punktspiel bestreiten kann, wenn vier SpielerInnen vor ihm fehlen. In Runde 1 am 14. Oktober war er demzufolge nicht dabei ...

Natürlich hätte sich längst eine konstruktive Lösung angeboten. In einem Flächenland wie Brandenburg müsste der Landesschachbund nur eine Doppelspielgenehmigung beschließen, die wie folgt aussehen könnte: Kinder und Jugendliche werden quasi zu dem Verein delegiert, die in der jeweiligen Altersklasse U10, U12, U14, U16 und U18 das stärkste Team sowie die besten Trainingsbedingungen haben. Bei den Erwachsenen sind sie aber weiterhin für ihren alten Verein spielberechtigt.

Bleibt abschließend anzumerken, dass Christian Mätzkow vom ESV 1949 Eberswalde für den Kongress des Landesschachbundes Brandenburg am 2. Juni in Trebbin inhaltlich einen solchen Antrag vorbereitet war. Er hatte diesen auch an die Jugendwartin Martine Sauer weiter geleitet, kam dann aber aus mir unerklärlichen Gründen nicht einmal zur Diskussion …

Also 2018/19 ohne Anton, der nun in der U12 und bei den Erwachsenen für Glück Auf Rüdersdorf aktiv ist.

Im KSC-Team ist die Angelegenheit freilich nicht spurlos geblieben. So will Teamplayer Andreas Völschow nur noch diese Saison zur Verfügung stehen. Und ehrlich gesagt: An einen Aufstieg glaubt auch inzwischen wohl keiner mehr.

Mit solchen Vorzeichen ging es am 14. Oktober nach Eberswalde. Da ein erfolgreicher Saisonstart immer ein Wegweiser dafür ist, wohin die Reise geht, war die dritte Mannschaft des ESV 1949 ganz sicher dafür der richtige Prüfstein. Die Papierform sprach beim DWZ-Vergleich zwar für das KSC-Team, aber vor der Abfahrt in die Waldstadt musste erst einmal die Hiobsbotschaft verdaut werden, dass man nur mit sieben Akteuren antreten würde, also dem Gegner einen Punkt kampflos überlässt.

Am Ende gab es einen verdienten 5:3-Erfolg. Ihre Partien gewann Frank Degebrodt am Spitzenbrett sowie Raymund Stolze (Brett 2), Alois Leichter (Bett 6) und Martin Schulz (Brett 7). Zwei halbe Punkte steuerten Andreas Völschow (Brett 3) und Carsten Meyer (Brett 4) bei.

Bekanntlich ist die nächste Aufgabe immer die schwierigste. So gesehen kann es eigentlich keine Steigerung mehr geben, denn am 11. November kommt es Zuhause zum Duell mit Spitzenreiter Glück Auf Rüdersdorf II – mit oder ohne Anton Mras ist die Frage. Das junge Team hatte Stahl Eisenhüttenstadt mit einem 8:0 Kantersieg regelrecht vom Brett gefegt. Bange machen gilt nicht, zumal wir ganz sicherlich nicht wieder einen Punkt verschenken und vollzählig antreten werden!
Beginn ist im Spiellokal in der Strausberger Erst-Thälmann-Straße 25 um 10 Uhr.

Erfreulich ist, dass der KSC erstmals auch eine zweite Mannschaft gemeldet hat. In Runde 1 in der Regionalkasse Ost – hier bilden nur vier Spieler ein Team – gab es Zuhause eine 0:4-Niederlage gegen den Favoriten Storkower SC. Am zweiten Spieltag wartet auf Strausberg II ebenfalls am 11. November auswärts mit Rüdersdorf III eine weitere schwere Aufgabe.


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